AUS DEM OSTEN, AUS DEM SINN.• Team Decker, Hendes, Simon

Ortsspezifische Recherche-Reise durch das Hochhaus in der Gisselberger Str., MADE in Marburg

MARBURG • Samstag 08.06. 16:00 und 18:00 • AFFENFELSEN (Treffpunkt Foyer HESSISCHES LANDESTHEATER)
MARBURG • Sonntag 09.06. 16:00 und 18:00 • AFFENFELSEN (Treffpunkt Foyer HESSISCHES LANDESTHEATER)

English DESCRIPTION

Were you born in East or West Germany? Before or after the fall of communism in 1989/90? Does that make a difference to you? Would you describe yourself as an „Ossi“ or a „Wessi“? Or does it no longer matter in your opinion?

AUS DEM OSTEN, AUS DEM SINN. is a documentary-fictional journey back to the 1990s – on the trail of the turning point. The reunification of 1989/90 meant a radical change, especially for the new federal states, which is still being reappraised. We revive the ghosts of the transformation experience: What remains in a shared biography of attitudes and values when the structures in which they grew suddenly break away? And what has this done to the next generation?
The performance takes us through a special place: the tower block. In our journey through time, we take this architecture as our „stage“, in which (social) layers mingle and the signs of change become visible.

We encounter everyday stories that, in the course of the ups and downs of the building’s innards, become more and more fractured and start to fall apart. And when the record spits us back out into the present day after an entertaining hour, many of the time travellers will certainly look back on their own youth in very different ways.

– MADE.Jury

DURATION • ca. 75 Min. LANGUAGE • German

DIRECTION • Anne Decker WITH • Christian Simon TEXT • Juliane Hendes VIDEO • Simon Lenzen

FUNDING • University City of Marburg, Berthold Leibinger Stiftung.

Anne Decker, Juliane Hendes and Christian Simon – all three of whom grew up in East German prefabricated housing estates – have been working for several years on the legacy of the GDR, coming to terms with the post-reunification period and East-West dialogue. AUS DEM OSTEN, AUS DEM SINN is their third collaboration after the online theatre series „#LiebeinZeitenderCorona“ (2020) and „Als wir uns vergaßen…“, a performance about the pogroms in Rostock-Lichtenhagen in 1992, which was selected for the 2022 Days of Remembrance programme in Rostock. Christian Simon is a permanent ensemble member at the Hessisches Landestheater Marburg, Anne Decker is a director and performer in the independent theatre scene in Hesse and North Rhine-Westphalia and Juliane Hendes works as an author and dramaturge, most recently in Düsseldorf and Schwerin.


Sind Sie im Osten oder im Westen Deutschlands geboren? Vor oder nach der Wende 1989/90? Macht das für Sie einen Unterschied? Würden Sie sich als „Ossi“ oder als „Wessi“ bezeichnen? Oder spielt das Ihrer Meinung nach gar keine Rolle mehr?

AUS DEM OSTEN, AUS DEM SINN. ist eine dokumentarisch-fiktionale Reise zurück in die 90er Jahre – auf den Spuren der Zeitenwende. Denn die Wiedervereinigung 1989/90 bedeutete vor allem für die neuen Bundesländer einen Umbruch, der immer noch aufgearbeitet wird. Wir lassen die Geister der Transformationserfahrung wieder auferstehen: Was bleibt in einer geteilten Biografie von Haltungen und Werten, wenn die Strukturen, in denen sie gewachsen sind, plötzlich wegbrechen? Und was hat das mit der nächsten Generation gemacht?
Die Performance führt durch einen besonderen Ort: das Hochhaus. In unserer Zeitreise nehmen wir diese Architektur als unsere „Bühne“, in der sich (Ge-)Schichten vermischen und die Zeichen des Wandels sichtbar werden.

Uns begegnen Alltagsgeschichten, die im Laufe des auf und ab, durch die Innereien des Gebäudes immer mehr Brüche erfahren und in Schieflage geraten. Und wenn uns die Platte nach einer kurzweiligen Stunde wieder in die Jetztzeit zurück ausspuckt, werden ganz sicher viele der Zeitreisenden ganz unterschiedlich in ihre eigene Jugend zurückblicken.

– MADE.Jury

DAUER • ca. 75 Min. SPRACHE • Deutsch

REGIE • Anne Decker MIT • Christian Simon TEXT • Juliane Hendes VIDEO • Simon Lenzen

FÖRDERUNG • Universitätsstadt Marburg, Berthold Leibinger Stiftung.

Anne Decker, Juliane Hendes und Christian Simon – alle drei in ostdeutschen Plattenbauten aufgewachsen – beschäftigen sich seit mehreren Jahren mit dem Erbe der DDR, der Aufarbeitung der Nachwendezeit und dem Ost-West-Austausch. AUS DEM OSTEN, AUS DEM SINN ist ihre dritte Zusammenarbeit nach der Online-Theaterserie „#LiebeinZeitenderCorona“ (2020) und „Als wir uns vergaßen…“, einer Performance über die Pogrome in Rostock-Lichtenhagen 1992, die für das Programm der Gedenktage 2022 in Rostock ausgewählt wurde. Christian Simon ist festes Ensemblemitglied am Hessischen Landestheater Marburg, Anne Decker ist Regisseurin und Performerin in der Freien Szene in Hessen und Nordrhein-Westfalen und Juliane Hendes arbeitet als Autorin und Dramaturgin, zuletzt in Düsseldorf und Schwerin.

Foto © Jan Bosch